Einführung
Viele Saxophonisten, die das Anfängerstadium hinter sich gelassen haben und nach geeigneten und interessanten Jazzkompositionen suchen, stoßen auf Probleme.
Jazzstandards oder Popstücke sind zwar schön, aber oft kurz und technisch nicht besonders anspruchsvoll. Die gängigen Solotranskriptionen berühmter Musiker hingegen sind meistens viel zu schwer, und ansonsten gibt es in diesem Bereich kaum Literatur. Diese Repertoirelücke für jazzinteressierte Saxophonisten der Mittelstufe möchte der vorliegende Band schließen.
“Scenes from a Sketchbook” ist eine Sammlung von Spiel- und Vorspielstücken, von denen jedes ein Portrait eines bestimmten Jazzstiles, eines Komponisten oder Musikers ist. Der erste Teil jedes Stückes besteht aus einem Thema. Dann folgt im zweiten Teil eine improvisatorische Variation über die Akkorde des Themas. Die Kompositionen sind charmant und abwechslungsreich, und eignen sich gut zum Aufführen.
Man kann die Stücke alleine mit der CD, im Duo mit Klavier oder mit einer guten Rhythmusgruppe spielen. Die Play-Along Fassungen der Stücke auf der CD, die zum Teil in zwei verschiedenen Tempi aufgenommen wurden, geben die Möglichkeit, auch eigene Improvisationen über die Themen zu spielen. Manche der Kompositionen
(z. B. “Gordon’s Corner”) sind auch für ungeübte Improvisatoren geeignet, während Stücke wie “Aretusa” und “A shorter journey to the Stars” einige Erfahrung voraussetzen.
Produktbeschreibung
Jazz Kompositionen in verschiedenen Stilen für Tenorsaxophon
“Scenes from A Sketchbook” vom Jazzmusiker Matthias Petzold stellt neues Material im mittleren Schwierigkeitsgrad für Aufführungen zur Verfügung.
Die Stücke des Autors richten sich an alle Saxophonisten, die das Anfängerstadium hinter sich gelassen haben und nach geeigneten Spiel- und "Vorspiel"-Stücken im Jazzbereich suchen. Matthias Petzold schließt damit die Repertoirelücke zwischen den kurzen und meist recht wenig anspruchsvollen Jazzstandards und Popstücken auf der einen und den für die "Mittelstufe" zu schweren Solotranskriptionen berühmter Musiker auf der anderen Seite. Jede "Scene" ist ein Portrait eines solchen Musikers, eines Komponisten oder einfach eines Jazzstiles. So greift der Autor zurück auf bekannte Jazzmusiker wie Duke Ellington, Charlie Parker, Wayne Shorter oder Cole Porter. Kurze Erläuterungen weisen auf das typische des betreffenden Stils hin und geben Anweisungen zu Phrasierung und Improvisation. Die beiliegende CD, die vom Matthias Petzold Quartett eingespielt wurde, enthält Play-Along-Fassungen der Stücke, die jeweils in zwei verschiedenen Tempi eingespielt wurden und Raum für eigene Improvisationen über die gestellten Themen lassen.
Die reizvollen Kompositionen bieten einen gelungenen Mix aus ruhigen, balladenhaften aber auch spritzigen Stücken, die bestens geeignet sind, dem Übenden Lernerfolge zu vermitteln und gleichzeitig ein Gefühl für die verschiedenen Jazzstile zu geben.
________________________________________________________________________________________________________________
Weitere Artikel von Matthias Petzold
Die AMA-Tenorsaxophonschule. Steps Ahead
Die AMA-Altsaxophonschule. Steps Ahead
11 Duets for Flute – Klavierbegleitung
11 Duets for Clarinet – Klavierbegleitung
Inhaltsverzeichnis
Über die Kompositionen
Trouble In The Monkey House
ist ein up-time Swing auf der Grundlage einer Akkordfolge, die man als Rhythm Changes bezeichnet. Stilistisches Vorbild sind die Kompositionen von Musikern des Bebop und Hard Bop wie z.B. Charlie Parker und Sonny Rollins. Wie in allen Stücken mit Swing Phrasierung werden die Off Beats angestoßen und zu den Noten auf dem Beat übergebunden.
Chestnut Moods
Diese “Herbstballade” ist im Stil von Duke Ellington komponiert. Es ist wichtig, sie mit einem richtigen Ellington-Sound zu spielen, sehr expressiv und farbig. Wie bei jeder Ballade kann die Melodie rhythmisch freier gestaltet werden. Die Phrasierung sollte, vor allem in der improvisatorischen Variation, sehr abwechslungsreich sein, so dass sich gebundene und gestoßene Passagen abwechseln.
The Smell Of A Summer Rain
ist ein Bossa Nova in der Art, wie sie von Antonio C. Jobim komponiert und von Stan Getz viel gespielt wurden. Der Ton und die Phrasierung sind weich, aber klar, wobei jede Note einzeln angestoßen wird.
Some Birds Can Sing The Blues
Dieses Stück ist ein Bebop-Blues im Stil von Charlie Parker, der den Spitznamen “Bird” hatte. In der improvisatorischen Variation tauchen einige typische Parker-Phrasen auf, und die Abwandlung der Bluesform im letzten Chorus (die chromatisch absteigenden Mollakkorde) wurde ebenfalls von Charlie Parker häufig verwendet.
Moules Au Muscadet,
das sind Muscheln in Weißwein, wobei Muscadet der Name des guten Weißweins der Bretagne ist. Die Komposition orientiert sich an Thelonious Monk, und auch in der Variation sind einige Monk-Anklänge zu finden, z. B. in der rhythmischen Verschiebung am Anfang, der Ganztonleiter im Mittelteil und den geraden Achteln gegen Ende. Hier ist es besonders wichtig, die Phrasierungszeichen zu beachten.
A Shorter Journey To The Stars
Diese Komposition ist im Stil des Tenorsaxophonisten Wayne Shorter geschrieben. Shorter hat viele Stücke im ¾ Takt komponiert, und auch die farbige Chromatik der Akkorde, die sich oft außerhalb der Grundtonart bewegen, ist typisch für ihn. Umblättern kann man während des Spielens, indem man nur mit der linken Hand spielt (das geht an dieser Stelle) und mit der rechten Hand umblättert.
Aretusa
Der Sage nach war Aretusa eine schöne Jungfrau, die sich auf der Flucht vor dem verliebten Zeus in eine Quelle verwandelte. Dieser “Fontana di Aretusa” ist, in der sizilianischen Stadt Siracusa zu finden; ein wunderschöner Ort mit alten Bäumen und blauem Mittelmeerhimmel. Die Komposition knüpft an John Coltranes Balladen der 60er Jahre wie “Naima” oder “After the rain” an.
Lazy Afternoon
ist ein “Easy Swing”, wie sie in den 30er- und 40er-Jahren z.B. von Cole Porter komponiert wurden. Das Stück sollte entspannt, aber rhythmisch präzise gespielt werden. Im Mittelteil des Themas kommt es darauf an, die Phrasierungszeichen genau zu beachten.
Gordan’s Corner
Hier haben wir noch einen Blues, diesmal im Stil des Tenorsaxophonisten Dexter Gordon. Das Stück muss mit einem sehr kräftigen, “erdigen” Ton gespielt werden, und wenn’s geht (aber nur dann!) in der improvisatorischen Variation ein klein wenig hinter dem Beat.
Autoren Info
Matthias Petzold gehört zur jüngeren Generation deutscher Jazzmusiker. Er hat in verschiedenen Besetzungen drei CDs mit eigenen Kompositionen aufgenommen, die von Fachleuten und Musikliebhabern sehr positiv aufgenommen wurden. Er hat langjährige Unterrichtserfahrung an verschiedenen Musikschulen, auf die er bei der Komposition von „Scenes From A Sketchbook“ zurück greifen konnte.