Einführung
Das vorliegende Buch "Masters of Bass Guitar" ist kein methodisches Werk, also kein Lehrbuch mit vielen Übungen wie Tonleitern und Arpeggios etc., sondern eine stilistische Übersicht über die Entwicklung des Baßspiels während der letzten 30 Jahre der populären Musik. Die Auswahl der 20 vorgestellten Bassisten ist einerseits nach dem Aspekt der zeitgeschichtlichen Abfolge sowie der unterschiedlichen Stilistiken erfolgt. So ist der erste Bassist, der nach den notwendigen und nicht zu unterschätzenden technischen Vorübungen vorgestellt wird, Paul McCartney mit fundierten, bodenständigen Basslinien und nach ihm folgen eine Reihe Rock- (Blues-) Bassisten bis einschließlich Billy Sheehan. Da Sheehan aber gerade für seine Tapping-Arien berühmt ist, kreuzt diese Art der technischen Bewältigung des Basses die Chronologie und es folgt zwangsläufig Stuart Hamm, der, wenn man seine Discographie durchhört, aber eben auch ein Rockbassist der 1. Liga ist. Danach geht es mit Sting in den Crossoverbereich von Rock, Wave und Reggae. Letztere Stilistik rundet der Jamaikaner Robbie Shakespeare ab und führt uns ein wenig mehr in Richtung Pop, R&B und Soul, wobei der folgende Pino Palladino im Rock-Pop-Bereich zu sehen ist und Hellmut Hattler so zwischen den Welten Rock, Jazz und R&B liegt. Jetzt wird das Terrain Rock gänzlich verlassen, und es wird die Abteilung Motown-Soul-Funk-Fusion eingeläutet. Hier startet fast gleichzeitig mit der britischen Bewegung ein amerikanischer Counterpart, nämlich Motown, verkörpert durch James Jamerson. Nach ihm folgen der Slap-Vater Larry Graham und seine Slap-Söhne Stanley Clarke, der genauso für Jazz-Rock steht, Mark King, der das Slap-Bass-Spiel erst richtig populär gemacht hat und der Tausendsassa und amerikanische Funk-Meister Markus Miller. Zum Abschluß wird der Bereich Jazz-Rock/Fusion belichtet, angefangen mit dem Ausnahmebassisten Jaco Pastorius. Nach ihm folgt der Esoteriker Jonas Hellborg und abgeschlossen wird das Buch vom Improvisationskünstler John Patitucci.
Die Reihenfolge der Künstler hat aber nicht nur eine stilistische Komponente, sondern ist auch nach dem Schwierigkeitsgrad der Basslinien und deren technischen Anforderungen gegliedert.
Das Buch stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Beschränkung eines Buches erzwingt eine Auswahl, die sich hier auf wirklich einflußreiche Bassisten konzentriert.
Produktbeschreibung
Masters of Bass Guitar
Nachdem Peter Fischer in „Masters of Rock Guitar“ (AMA-Nr. 610105) die 20 bekanntesten Rock Gitarristen besprochen und vorgestellt hat, hat sich Christoph Stowasser mit „Masters of Bass Guitar“ die 20 bekanntesten Bassgitarristen aus den 60er Jahren bis in die 90er Jahre ausgesucht. Dabei stellt Stowasser Bassisten vor, die aus den unterschiedlichsten Musikstilen kommen.
In einer Einführung gibt es nicht nur eine kurze Geschichte über die Entstehung des E-Basses, sondern auch technische Vorübungen für die rechte und linke Hand wie Finger- und Plektrumanschlag, Techniken wie Hammer-on, Pull offs, Tapping, Slap, Bendings und Slide-Vibrato.
Wie schon in den anderen Büchern der Masters-Reihe werden die Musiker mit einer Biographie und ihren verwendeten Stilistiken, Tonmaterial und Equipment/Sound vorgestellt. Danach notiert der Autor bis zu 10 Licks mit Erklärungen, die typisch für diese Musiker waren und jedes Kapitel endet mit einer Diskographie. Die Reihenfolge der ausgewählten Bassisten orientiert sich auch am Schwierigkeitsgrad der Techniken.
Da der Autor selbst eine Auswahl getroffen hat, hat er sich unter anderem für folgende Bassisten entschieden:
den unterschätzten Bassisten Paul McCartney, der in den 50er und 60er Jahren versuchte, die unbeweglichen Basslinien in Schwung zu bringen: seine Begleitungen wurden melodiöser und er spielte diese auch oft gedoppelt oder in höheren Lagen des Griffbretts.
Für die Zeit der 60er und 70er Jahre, wählt der Autor den Bassisten Jack Bruce der Band Cream, der sich stilistisch in den Bereichen Rock, Jazz und der Avantgarde bewegt. Seine Musik war geprägt von Einflüssen des Jazz, des Komponisten Bach und der schottischen Folklore. Und für die europäische Musikentwicklung steht stellvertretend John Entwistle, Bassist der Gruppe The Who.
Als Vorreiter der Hard-Rock- und Heavy-Metall-Welle gilt der Bassist John Paul Jones der Band Led Zeppelin, der hörbar durch den R & B und die Bluesrock-Szene beeinflusst war und daraus druckvolle und voluminöse Basslinien entwickelte.
Als Vertreter der „Tapping-Technik“, die immer häufiger von Bassisten verwendet wird, nimmt der Autor Stuart Hamm, der die Platten von Steve Vai und Joe Satriani einspielte und Billy Sheehan, dessen schnellen Bassläufe von Paul McCartney, James Jamerson und Jimi Hendrix beeinflusst waren.
Der letzte Teil des Buches beleuchtet verschiedene Bassisten aus der Jazz-Rock und Fusion-Richtung, wie Hellmut Hattler, Jaco Pastorius, den Esoteriker Jonas Helborg oder John Patitucci.
Die vorhandene CD rundet das Gesamtpaket ab, da auf ihr alle Riffs und technischen Übungen vom Autor mit jeweils passender akkordischer Begleitung absolut authentisch eigenspielt sind.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Die Geschichte des E-Baß
Zeichenerklärung
Vorübungen für die rechte Hand
Vorübungen für die linke Hand
Paul McCartney - Der unterschätzte Bassist
Jack Bruce - Crème de la Cream
John Entwistle - Der Super Mod
Chris Squire - Owner of a melodic bass
John Paul Jones - Der Zeppelin
Steve Harris - The Iron Bass
Billy Sheehan - Der Monster-Bassist
Stuart Hamm - Der Beid-Händige
Sting - Der Stachel
Robbie Shakespeare - Need some Reggae, Robbie!
Pino Palladino - Mr. Fretless
Hellmut Hattler - Der deutsche Vertreter
James Jamerson - Mr. Motown
Larry Graham - Daddy slap - Daddy pop
Stanley Clarke - School Days
Mark King - König des Daumens
Marcus Miller - Bassist, Arrangeur, Songwriter & Produzent
Jaco Pastorius - Der Bass-Virtuose
Jonas Hellborg - Hard Core Funk - Elegant Punk
John Patitucci - Der 6-String Bassist
Autoren Info
Christoph Stowasser, Jahrgang 1962, Bassist und Absolvent des „Berklee College of Music“, USA, Dozent an der „Bass School Munich“ und am „Münchener Gitarren Institut“ (MGI), Workshopautor in der Musikerzeitschrift „Gitarre & Bass“.