Einführung
1995 reiste ich zum ersten Mal nach Kuba. Ich kann mich noch heute genau an das erste „Konzert“ erinnern, das ich wenige Stunden nach meiner Ankunft völlig übermüdet und im „Jetlag“ erlebte. „Yoruba Andabo“ spielte in Havanna im Theater Mella eine Rumba; und obwohl ich schon einiges von kubanischer Percussion wusste und auch spielen konnte, verstand ich die Welt nicht mehr. Es war nicht nur die Virtuosität, die Perfektion der Trommler, sondern vielmehr die Einheit von Gesang, Tanz und Percussion, die einen wie eine Art „Erzählung“ auf allen Sinnesebenen in ihren Rausch zog. Und die Selbstverständlichkeit, mit der alle mitsangen und mittanzten, manchmal die Clave mitklatschten! Es gab nicht „die Bühne“ vorn und „das Publikum“ davor. Deshalb kann man eigentlich auch nicht von „Konzert“ sprechen, es war ein großes Fest, eben eine „Fiesta“. Meine Müdigkeit war jedenfalls wie weggeblasen.
Seitdem hatte ich einige solcher Erlebnisse – egal, ob es Salsa, Rumba, ein Latin-Jazz-Konzert oder Ähnliches war ... Diese Musik hat mich nicht mehr losgelassen.
[…]
In der Karibik lernt man die Rhythmen und Sounds durch Vor- und Nachmachen. Zeit spielt häufig keine Rolle. Noten davon werden selten geschrieben. Lehrbücher und Percussion-Schulen existieren so gut wie gar nicht, was keine Rolle spielt, wenn man täglich von der Musik umgeben ist, sie hört und sieht.
Da unser Alltag ganz anders aussieht, macht man sich dann zu Hause über kurz oder lang auf die Suche nach einem geeigneten Lehrbuch. Inzwischen gibt es zahlreiche Veröffentlichungen, eine Vielzahl von Rhythmen und Patterns sind in Noten gebannt.
Aber damit das ganz eigene Feeling dieser Musik in Noten zu bannen, eine richtige Vorstellung vom Sound der Instrumente zu bekommen, ist fast unmöglich.
Deshalb habe ich mich dazu entschieden, in dieser Schule mit drei Medien zu arbeiten:
Den Noten, einer CD mit Songs und Play-alongs, Jam-Patterns zum Üben und Mitspielen, einer DVD, auf der die Sounds und deren Spieltechnik, Aufbau und Stimmung der Instrumente gezeigt und viele Grundlagenübungen sowie Anregungen für typische Variationen und Improvisationen gegeben werden. Ich hoffe, dass alle diese Möglichkeiten dir helfen, dich zu einem „Master of Percussion“ zu entwickeln, oder dass du als Schlagzeuger deine Kenntnisse bereichern und erweitern kannst.
Produktbeschreibung
Schule für afrokubanische Percussion
Axel Schüler, als Dozent für Latinpercussion an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig tätig, leitet auch zahlreiche Workshops sowie Gastdozenturen an Hochschulen und Akademien. Seine praktischen Erfahrungen sammelte er durch die Arbeit mit zahlreichen Percussion-Projekten und Salsa- und Latin-Jazz-Bands (u. a. mit „Nyuto“, „Songo Azul“ feat. Santiago Nani Rodriguez (Kuba) und Luis „Betun“ Valiente im BuenaVista Social Club).
Seine Schule für afrokubanische Percussion enthält Arbeitsmaterial mit den populärsten afrokubanischen und -karibischen Rhythmen. Es ist für die typischen Instrumente in Salsa-Bands und Percussionfolklore geschrieben: 1. Congas, 2. Timbales, 3. Bongos und Small-Percussion. Dabei legt der Autor keinen Wert auf ein vollständiges Lehrbuch, da die Zahl der musikalischen Stile und Rhythmen sehr variantenreich ist und es sehr viele regionale Unterarten gibt. Vielmehr hat Axel Schüler sich auf Instrumente und Rhythmen konzentriert, die am meisten gespielt werden und sich am universellsten in andere Musikstile integrieren lassen. Z. B. Rumba, Santeria, Son, Cha Cha Cha und Songo. Kapitel I stellt in einer Einleitung die Instrumente und verschiedenen musikalischen Stile vor. Die Kapitel II und III sind strukturell gleich aufgebaut – sortiert nach den Instrumentenarten – jedoch in ihrem Schwierigkeitsgrad aufeinander abgestimmt. Level 1 ist für Anfänger, Level 2 für Fortgeschrittene.
Neben unzähligen Rhythmuspattern gibt es in Kapitel IV jeweils sechs ausgeschriebene Arrangements für ein Percussion-Ensemble und eine kleine Salsa-Band mit dazugehörigen Play-alongs; hervorragend geeignet für die Arbeit in Musikschulensembles und einer eigenen Band. Dabei sind die Stimmen der zusätzlichen Ensembleinstrumente (Flöte, Klavier, Bass) als PDF auf der DVD enthalten.
Das Buch bietet aber auch vielseitige Einsatzmöglichkeiten im Einzelunterricht und Selbststudium, da die CD Play-alongs und Jam-Pattern enthält und auf der DVD alle Sounds und Spieltechniken vom Autor demonstriert werden. Durch die zusammengetragenen Erläuterungen und Hintergrundinformationen zu den Stilen und ausgewählten Instrumenten kann dieses Buch dem Spieler auch als hilfreiches Nachschlagewerk dienen. Damit stellt dieses Buch ein „must have“ im Bücherregal eines jeden Perkussionisten dar.
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Inhaltsverzeichnis
I. EINLEITUNG
1. Aufbau, Konzept und Handhabung der Schule
Tipps zum Üben
Die CD
Die DVD
2. Historisches
3. Herkunft und Entstehung der Stile
Rumba
Santeria
Conga und Comparsa
Contradanzas und Danzón
Charanga
Son
Guajira und Guaracha
Bolero
Danzón Ritmo Nuevo und Mambo
Cha Cha Chá
Descarga
Cubop
Afro-cuban Jazz
Mozambique
Pilón
Songo
Boogaloo und West Coast Latin
Salsa
Timba
4. Die Instrumente
Die Congas
Die Timbales
Die Bongos
Die Clave
Die Maracas
Die Shekeré
Die Guiro
Die Katá
Die Glocken
5. Die Clave
Bedeutung der Clave
Die Son-Clave
Die Rumba-Clave
Die Rumba-Clave im 6/8
6/8-Glocken
Eintaktige Glocken
II. LEVEL 1
1. Congas
Notation (Legende)
Conga-Sounds und Warm-up 1
Merengue Haitiano
Bomba
Plena
Merengue - das A-Caballo-Pattern
Tumbao und die verschiedenen Stile
Tumbao mit zwei Congas
Bembé (6/8)
Kippe/Floating Hand - Warm-up 2
Rumba Yambú
Rumba Guaguancó Estilo Matanzas
Rumba Columbia
Songo
Mozambique
Pilón
2. Timbales
Notation (Legende)
Timbales - Warm-up 1
Merengue Haitiano
Eintakt-Clave und Glockenfiguren der karibischen Inseln
Timbales - Warm-up 2
Danzón
Cha Cha Chá
Cáscara
Unabhängigkeitstraining - Warm-up 3
Die Bongo-Bell an den Timbales
Die Mambo- oder Timbale-Bell
Timbales 6/8 - Technik und Warm-up 4
Bembé
Rumba - die Clave und Katá-Figuren
Songo
Mozambique
Pilón
3. Bongos und Small-Percussion
Notation (Legende)
Bongo-Sounds - Warm-up 1
Der Martillo
Die Bongo-Bell (Campana)
Maracas
Guiro
Shekeré
III. LEVEL 2
1. Congas
Conga-Technik und Sounds und Warm-up 3
Merengue-Variationen
Bomba
Plena
Tumbao
Der Wechsel der Sections in der Salsa
Bembé
Conga-Technik - Warm-up 4
Rumba Guaguancó Estilo Habana
Rumba Columbia
Rumba mit zwei Congas
Songo
Mozambique
Pilón
2. Timbales
Unabhängigkeitstraining - Warm-up 5
Merengue Haitiano
Merengue
Bomba
Danzón
Timbales - Warm-up 6
Cha Cha Chá
Cáscara
Unabhängigkeitstraining - Warm-up 7
Bongo-Bell
Mambo-Bell (Timbale-Bell)
Wechsel Cáscara-Mambo-Section
Bembé und 6/8
Rumba an den Timbales
Songo
Mozambique
Pilón
3. Bongos und Small-Percussion
Bongo-Technik Manoteo - Warm-up 2
Martillo
Bongo-Bell
Wechsel-Bongos - Bongo-Bell
Maracas
Guiro
Shekeré
IV. ARRANGEMENTS AUDIO-CD
1. Percussion-Jam-Patterns
3-2-Son-Clave
2-3-Son-Clave
3-2-Rumba-Clave
2-3-Rumba-Clave
6/8-Bell-Pattern
Danzón-Cuá-Merengue
2. Die Percussion-Play-Alongs
Yambú Viejo (Rumba)
Pa Mi Papa (Yambú)
Limonada (Merengue Haitiano)
A. Maria (Guaguancó Estilo Matanzas)
Name
Un Solár en Pocito
3. Die Percussion-Sections in der Salsa
4. Play-alongs Salsa
Guajira de mi vida (Guajira)
Funky Bomba
Zun Zun (Son Montuno)
Tren Nocturno (afro-cuban 6/8)
Songo Bilongo (Songo)
Salsita pa gozar (Salsa)
V. SCORE - RHYTHMEN- UND DRUMS-ADAPATIONEN
Notationen (Legende) Drumset
Die wichtigsten Rhythmen auf einen Blick
Son (2-3-Clave)
Danzón und Ritmo Nuevo
Bolero
Cha Cha Chá
Guajira
Salsa-Section Cáscara (2-3-Clave)
Salsa-Section Mambo (2-3-Clave)
Salsa-Section Montuno/Córo (2-3-Clave)
Bembé
Afro-cuban 6/8
Yambú (3-2-Clave)
Guaguancó Estilo Matanzas (3-2-Clave)
Guaguancó Estilo Habana (3-2-Clave)
Columbia (Rumba 6/8-Clave)
Guarapachangeo (3-2-Rumba-Clave)
Songo (2-3-Rumba-Clave)
Mozambique (2-3-Rumba-Clave)
Pilón (2-3-Rumba-Clave)
Bomba
Plena
Merengue (3-2-Son-Clave)
VI. APPENDIX
Berühmte Percussionisten
Band und Ensembles
Begriffserklärung
CD-Trackliste
DVD-Inhaltsverzeichnis
Medien
Autoren Info
- geboren 1965
- Schlagzeugstudium an der HfM „Carl Maria von Weber“, Dresden
- mehrfach Studienaufenthalte in Havanna/Kuba
- Arbeit in zahlreichen Percussion- Projekten, Salsa- und Latin Jazz-Bands:
u. a.mit „Nyuto“, „Songo Azul“ feat. Santiago Nani Rodriguez (Kuba), kubanischen Altmeistern wie „Malanga“ Rodriguez Olivera (Enrique Jorrin, Yoruba Andabo), Oliveros Gavian (Charanga Rubalcaba, Enrique Jorrin), Luis „Betun“ Valiente (BuenaVista Social Club, Havanna Lounge, Cubanismo)
- aktuell vor allem lateinamerikanische Musik mit „Tumba-Ito“
- Konzerte und Gastspiele in Deutschland, Kuba, Litauen, Polen, Tschechien, Holland, Türkei
- Dozent für Latinpercussion an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig
- zahlreiche Workshops sowie Gastdozenturen an Hochschulen und Akademien
- Veröffentlichungen:
1994 „Nyuto live“
1998 CD „Nyuto: Batacazo“,
2005 CD „tumba-ito: Viajantes“,
2005 Workshop-CD „Independence Way“
- Unterricht bei „Malanga“ Rodriguez Olivera, Santiago „Nani“ Rodriguez und „Betun“ Luis Valiente