Einführung
Mit diesem Buch sind vor allem die vielen Klavierspieler angesprochen, die bisher nur nach Noten und nur sogenannte klassische Musik gespielt haben und die Möglichkeit suchen, das Bluesspielen lernen oder lehren zu können. Diese BluesKlavierschule ist vor allem für Jugendliche, Studenten und Lehrkräfte gedacht und eignet sich sowohl fürs Selbststudium als auch fürs Unterrichten im privaten Klavierunterricht und für den Unterricht an Musikschulen und Hochschulen.
Das Bluesspielen bietet dir die Möglichkeit, mit überschaubarem Aufwand sehr viel an eigener Kreativität, Spontanität und Emotionalität ins Klavierspiel einzubringen. Durch das Spielen von Blues lernst du einen der wichtigsten Stile der populären Musik kennen, der eine eigene Geschichte nachweisen kann und sehr viele Stilarten der sogenannten UMusik (noch heute) beeinflußt. Für viele Musiker ist der Blues eine wichtige Quelle ihres Musizierens. Der Blues hat seine größte Entwicklung und Ausweitung im Jazz erfahren. Dies wird im Buch ausdrücklich berücksichtigt.
Wenn du auf dem Klavier Bluesfeeling ausdrücken willst, sind vor allem zwei Voraussetzungen notwendig:
1. Du mußt dir ein möglichst großes Repertoire an musikalisch/technischen Darstellungsmöglichkeiten im Bluesspielen aneignen.
2. Du mußt lernen, deine Emotionen aufs Klavier musikalisch kontrolliert zu übertragen.
[…]
Zu einem sehr großen Teil lernt man Bluesspielen übers Hören (Zuhören, Begreifen und in sich Aufnehmen). Dreißig Minuten bewußtes Hören von BluesAufnahmen bedeutet dreißigminütiges Üben! Die beigefügte CD und entsprechende Übetips sollen das hörende Lernen unterstützen.
Produktbeschreibung
Blues Piano
Grooves, Licks, Improvisation ...
Bernd Frank, Professor für schulpraktisches Klavierspiel und Jazz hat mit seinem Buch „Blues Piano“ eine systematische Schule über die Techniken und Stilistiken des Blues-Spielens geschrieben.
Unterteilt in fünf große Kapitel werden alle wichtigen Themen des Blues erläutert und mit Eigenkompositionen, die auch an berühmte Stücke angelehnt sind, eingeübt. In Kapitel 1 und 2 lernt der Pianist alles Grundlegende zum Blues: die Spezifika des Blues mit dem Bluesschema, der Tonbildung und dem ternären Feeling. Kapitel 2 stellt die Basis Begleittechniken zusammen: Dominant-Sept-Akkorde, die kleine Septime im Blues-Septakkord, die „modale“ Begleitung und das Comping. Hierbei handelt es sich um die Verwendung eines Tritonus-Intervalls bestehend aus der Terz und der Septime des Blues-Septakkordes.
In Kapitel 3 bis 5 werden verschiedene musikalisch-technische Aspekte erläutert. In Kapitel 3 werden die Begleittechniken aus dem vorherigen Kapitel um Slide-Hipping, Quarten-Akkorde, komplementäre Begleitharmonik und 3-stimmige Left-Hand-Voicings erweitert. Die Binären Grooves werden am Gospel/Rock und Funk erklärt. Kapitel 4 widmet sich dem Solo-Piano. Hier stellt der Autor Begleit-Pattern für den Boogie Woogie vor und Harmonisierungstechniken um Melodien mit einer Begleitung zu versehen. Im letzten Kapitel über melodische Improvisationstechniken geht es um motivische Entwicklungstechniken wie „Riffs/Call & Response“ und die Gliederungsprinzipien. Die Fülle an praktischen Tipps zu jedem Notenbeispiel ermöglicht das Erlernen von unterschiedlichsten Elementen des Blues an wenigen ausgewählten Stücken.
Das Buch richtet sich vor allem an klassisch ausgebildete Klavierspieler, die sich in das Blues-Spiel einarbeiten möchten. Es eignet sich für Anfänger wie für fortgeschrittene Rock-, Pop- und Jazz-Pianisten/Keyboarder, die als Solisten oder in einer Band musizieren. Am Ende des Buches hat der Klavierspieler nicht nur seine Kreativität, Spontanität und Emotionalität erweitert, sondern kennt neben den einfachen und erweiterten Bluesschemen auch ein Dutzend Turnarounds, versteht die diversen Fachbegriffe des Blues wie Blockchord-Technik, Laid Back oder Locked Hand Style und auch die geschichtliche Entwicklung des Jazz, der dem Blues die größte Erweiterung ermöglicht hatte.
Doch ob der Musiker bis zum Ende dabei bleibt, hängt von ihm selbst ab, denn wie der Autor selbst schreibt: „Ob der Blues dich erobern kann, hängt von Dir ab. Beachte jedoch die Warnung berühmter Bluesmusiker: Wenn er Dich einmal erobert hat, lässt er Dich nicht mehr los“.
Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel: Spezifik des Blues
- Bluesschema
- Tonbildung
- Das ternäre Feeling
2. Kapitel: BasisBegleittechniken
- Begleitakkorde
- DominantSeptAkkord
- Die kleine Septime (BluesSeptakkord)
- 12/8telBegleitung
- "Modale" Begleitung
- Comping
3. Kapitel: Erweiterung der Begleittechniken
- SideSlipping
- Komplementäre Begleitharmonik
- QuartenAkkorde
- 3stimmige LeftHandVoicings
- Der BebopBlues
- Der Turnaround
- Komplexe Voicings
- Binäre Grooves:
- Gospel/Rock
- Funk
4. Kapitel: SoloPiano
- Boogie Woogie
- 1. Mehrstimmige BegleitPatterns
- 2. Beidhändige BegleitGrooves
- 3. Einstimmige BegleitPatterns
- 4. Rhythm & BluesGrooves
- Walking Bass
- Harmonisierungstechniken
- 1.Melodie mit Oberstimme
- 2.Mehrstimmiges Aussetzen
- rechte Hand
- Locked HandStyle
- Stride Piano Style
5. Kapitel: Melodische Improvisationstechniken
- Variation
- Motivische Entwicklungstechniken
1. Riffs / Call & Response
2. Gliederungsprinzipien
Anhang:
- Zur Entwicklungsgeschichte des Bluespianos
- BluesthemenSammlung
- Stichwortverzeichnis
- Verzeichnis der CDTitel
- Lösungsteil
Medien
Autoren Info
Bernd Frank, Jahrgang 1949, Pianist, Komponist/ Arrangeur und Musikpädagoge, Studium an der Musikhochschule in Freiburg, Musiklehrer am Gymnasium und seit 1983 Professor für schulpraktisches Klavierspiel und Jazz, Durchführung von Jazzpiano-Kursen und Bigband-Leitung im Fachbereich Musik der JOH. GUTENBERG UNIVERSITÄT Mainz, Leitung von Improvisations-Workshops für Klavier, als Pianist und Autor Produktionen für Rundfunk, Fernsehen und Schallplatte sowie Konzerte mit eigenen Jazzprojekten.